Homepage-Design-Entwürfe präsentieren

Erstellt man im Kundenauftrag eine Homepage, wird zunächst ein Entwurf gestaltet, der dem Auftraggeber zugeschickt bzw. präsentiert wird. Dazu hat der Webdesigner eine Vielzahl von Möglichkeiten. Häufig wird nach wie vor eine der vier folgenden (klassischen) Varianten genutzt, um den Kunden den Entwurf zu übermitteln:

  • Bilddatei: Im Grafikprogramm wird eine JPEG-Bilddatei erzeugt. Das Ganze macht wenig Arbeit, und man kann davon ausgehen, dass jeder Kunde die Datei aufrufen kann. Problematisch ist lediglich, dass man nicht weiß, welches Bildprogramm sich öffnet und in welchen Maßstab das Bild dargestellt wird. Ferner sind häufig mehrere Bilddateien notwendig, was schnell zu einer gewissen Unübersichtlichkeit führen kann.
  • Präsentation / Keynote: Ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Bilddatei mit zusätzlichen Erklärungen. Stichwörter erlauben präzise Erläuterungen und durch die vorbestimmte Reihenfolge ist ein roter Faden gewähleistet. Außerdem kann man mit extra Grafiken auf Details eingehen – und trotzdem ist am Ende alles in einer einzigen Datei gebündelt.
  • PDF-Datei: Eigentlich eine Light-Präsentation. Auch hier besteht die Möglichkeit, zusätzliche Informationen anzufügen, und trotzdem hat man am Ende nur eine Datei.
  • Ausdruck: Der Vorteil bei dieser Methode liegt darin, dass das Medium absolut starr ist. Der Ausdruck kann vom Kunden nicht verkleinert werden, es gibt keine Probleme bei der Zentrierung und Sorgen bezüglich der Farbdarstellung müssen sich auch nicht gemacht werden. Der Nachteil liegt allerdings darin, dass man die meisten Kunden in ihrer (zumindest unbewussten) Ansicht bestärkt, Webseiten sind mit Papierausdrucken vergleichbar. Höchstwahrscheinlich wird man als Konsequenz postwendend Änderungswünsche mit Zentimeterangaben ernten.

Die bis hier aufgezählten Möglichkeiten haben einen gemeinsamen Nachteil: Sie nutzen nicht das eigentliche Zielmedium – den Browser! Nur im Browser ist ein annähernd realistisches Vorschaulayout möglich. Der Kunde kann sich hier das Produkt Live anschauen, und nicht lediglich ein Prospekt. Viele Webdesigner sind deshalb dazu übergegangen, einen Screenshot der Seite in HTML einzubetten, zu zentrieren und den vorgesehenen Hintergrund dynamisch zu gestalten. Allerdings ist diese Vorgehensweise mit einem gewissen Aufwand verbunden, und Erklärungen müssen zusätzlich per E-Mail gemacht werden.

Optimal ist es hingegen, wenn die Vorteile eine folienorientierten Präsentation mit denen des Zielmediums kombiniert werden. Der Ersteller hat so die Möglichkeit, einen logischen Ablauf zu bestimmen und Erläuterungen am Ort des Geschehens zielgerichtet zu platzieren. Durch die Anzeige im Browser wird ein realistischer Eindruck sichergestellt. Genau diesen Idealfall ermöglicht das Tool Screen Presenter. Die Erstellung einer Präsentation gestaltet sich erfreulich einfach: Zunächst werden eine oder mehrere Layoutvorlagen (JPEG-Bilder) in das jQuery-Script eingebunden. Nun hat man die Möglichkeit, beliebig viele Erläuterungen (sog. Tooltips bzw. Quickinfos) einzufügen. Der Betrachter kann sich diese Tooltips mittels einem Vor- und Zurückbutton der Reihe nach anschauen, und wird gegebenenfalls automatisch zu nächsten “Folie” geführt. Liegt ein Tooltip außerhalb des Viewports, wird automatisch zu diesem Punkt gescrollt. Nach jedem Blättern wird eine individuelle URL zugewiesen, sodass ein Verlinken zu einer bestimmten Erläuterung bzw. Seite möglich ist. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine überlagernde Intropage vorwegzuschalten. Die Präsentation kann entweder auf einem eigenen Server gehostet werden, oder dem Kunden in gepackter Form zugemailt werden.

Über Jens Kilgenstein

Ich bin seit über zehn Jahren im Bereich Webdesign tätig und betreue seitdem kleine und große Kunden bei der Konzeption und Umsetzung von Webprojekten. → Zum Profil

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